📚 Papier

Schmökerlust?

Hier kommen meine bisherigen Favoriten. Ungeordnet, aber ich glaube, ein paar der Lieblingsteile haben sich im Unterbewußtsein nach oben „geschmuggelt“ 😉. Zu jedem werde ich ein paar Gedanken da lassen.

Viel Spaß!

 

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Norwegen der Länge nach – Simon Michalowicz

Zitat aus der ersten Kontaktaufnahme:

„Lieber Simon,

Entschuldige bitte, daß ich dich so einfach und direkt anschreibe, ABER… gerade vor 5 Minuten habe ich dein Buch zuende „aufgesaugt“.

Nun kann ich nicht anders , als mich schnell vor den Rechenkasten zu setzen und Dir ein paar Zeilen zu schreiben.

Dein Buch hat mich zutiefst berührt und ich denke, kein Leser , der auch auch nur ein bisschen „Nordland-Affinität“ besitzt, wird sich dem entziehen können …

… Auf Seite 17 mußte ich schon das erste mal herzhaft lachen und war gleichzeitig zu Tränen gerührt. Auf Seite 35 mußte ich das Buch aprupt zur Seite legen, mir die Wanderausrüstung schnappen und einfach raus! Nach 2 Stunden draußen in Schnee und Sonne … erledigte ich schnell die noch anstehenden Arbeiten, um sofort wieder über die nächsten Seiten herfallen zu können.

Gestern verschlang ich gierig den Hauptteil bis nach Alta. Die Augen fielen um halb zwölf einfach beim lesen zu. Schon halb 4 drehte es mich erneut aus meiner Koje. Ich wollte mit dir bis ganz hinauf. Nun bist du angekommen und ich stehe in meinen Gedanken mit dir da oben.

Warum???

Du schreibst mir so dermaßen aus der Seele und ich finde mich in so vielen deiner Erlebnisse vor allem mit der Natur und den Menschen wieder. Es ist kaum zu glauben!… „

 

Mehr Erklärungen sind nicht nötig, oder?

Danke Simon für deine Freundschaft.

www.simonpatur.de

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( mit freundlicher Genehmigung des Autors )


Überleben ums verrecken – Rüdiger Nehberg

Ein großartiger Mensch, der meinen ehrlichen Repekt genießt. Vor Jahren durfte ich einen seiner Vorträge live miterleben. Es war haarsträubend, total witzig, schockierend, spannend, rührend und aufrüttelnd.

„Deutschlandmarsch“, „Einsatz für den Schutz der Yanomami“ und „ein sehr erfolgreicher, andauernder Kampf gegen Genitalverstümmelung bei Frauen“, das sind nur einige wenige Abschnitte eines Lebens voller Abenteuer.

Er läßt uns an seinem reichen Erfahrungsschatz teilhaben und vermittelt diesen gern, auch in seinen vielen anderen Büchern. Dabei schreibt er so lustig, kurzweilig und leicht verständlich, daß es eine Freude ist. Mir ist bisher kein zweites Buch untergekommen, in dem Smilies benutzt wurden und nicht fehl am Platz erschienen.

Vielen Dank dafür.

www.ruediger-nehberg.de

www.target-nehberg.de

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Der Weltenwanderer – Gregor Sieböck

Ein hochstudierter junger Mann zieht los, findet und erkundet „die andere Seite“. Auch dieses Buch hat mir viel gegeben. Stoff zum nachdenken vor allem. Und es hat mich zum „Bücherschmierfink“ gemacht. Erstmals begann ich Textstellen zu markieren, die mir wichtig und erinnernswert erschienen.

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Die Kinder aus Bullerbü – Astrid Lindgren

Lasse, Bosse, Ole, Britta, Inga & Lisa? Nie gehört? Dann gibt es etwas nachzuholen! Meiner Meinung nach ist es nie zu spät, ist man nie zu alt, dieses Buch zu erkunden. Als Kind bei der „Gute Nacht“- Geschichte mit halb unter der Bettdecke verstecktem Gesicht aber gespitzen Ohren den spannenden Abenteuern zu folgen. Als Erwachsener beim Vorlesen in den Augen der Kleinen die Fantasie ihre Flügel ausbreiten zu sehen. Es ist jeweils ein großer Genuß.

Ein Kinderbuchklassiker, der in keinem Leseregal fehlen sollte.


Skandinavien – freytag & berndt

Einer der von mir am häufigsten benutzten, vor und zurück durchgeblätterten, immer wieder studierten und mit geschleppten ( im wahrsten Sinne, nicht ultraleicht ! ) Atlanten. Wie oft habe ich im Kopf die mit diesem Werkzeug erdachten Strecken vorweg geträumt.

  • Detailiert und übersichtlich gestaltet
  • umfasst Skandinavien und große Teile von Deutschland, dadurch einfache Planung von zuhause aus möglich
  • Camping- / Zeltplätze eingezeichnet
  • Entfernungsangaben auch an kleineren Straßen erleichtern die Streckenschätzung
  • meiner Meinung nach auch in Zeiten von elektronischen Helfern ein treuer Begleiter für Europas Norden, auf den Verlass ist

Mein Norden – Martin Hülle

Ein Augenschmaus! Und ich bin stolz darauf, es immer wieder aus dem Regal ziehen zu können. Wunderbar reduziert in Wort und Bild festgehalten entdecke ich auf jeder Seite die Liebe zum Norden erneut. Man träumt sich sofort hinauf nach Svalbard, Grönland oder an den Hardangerjøkulen. Mein Lieblingsbild: Seite 119. Danke Martin.

www.martin-huelle.de

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Seite 119 ( mit freundlicher Genehmigung des Autors )


Auf dem Landweg nach New York – leavinghomefunktion

Und wieder die selbe Frage: Kennen Sie Anne, Elisabeth, Efy, Johannes und Kaupo? Nicht? Echt nicht? Dann schnell, ab in die Buchhandlung! Am besten mit einem Motorrad, das einen Beiwagen angebaut hat (stilecht allemal, aber auch um DAS BUCH transportieren zu können ).

Ich gestehe! Ich bin ein Fan. Von dem Moment an, als Elisabeth hochschwanger und qietschvergnügt unsere ausgefüllten Visas an der alten Holztür in der Puschkinstraße entgegennahm, war es um uns geschehen. Ein unvergesslicher Abend mit selber gebackenen Zimtschnecken, Familienanschluß, mal eben auf den alten Urals durch die Welt gebrettert und stundenlanger Nachbereitung in der WG – Küche bei Tee und schier unglaublichen Geschichten.

Klar war, wenn die jemals ein Buch raus bringen, wird das angeschafft. Und was für ein Buch es geworden ist. Falls ich je gefragt werde, was das Gegenteil eines ebooks auf dem smartphone ist, weiß ich die Antwort. Hoffentlich stirbt diese Art Bücher niemals aus!

Ein in grüne Leinwand gefasstes Kunstwerk.

Seien es die einzigartigen Illustrationen, die mich von der ersten Seite an in den Bann zogen, die Geschichten um die Motorräder, die krass, cool verrückt, liebenswerten Typen darauf und darin, die unzähligen Begegnungen mit den Menschen rund um den halben Planeten, die schiere Länge der Unternehmung oder einfach der Fakt schonmal zusammen bis in die Nacht gequatscht zu haben. Ich brauche das Buch nur in die Hand zu nehmen und das Abenteuer beginnt von neuem. Auch nach Wochen des eindringlichen Studiums findet man immer noch was neues.

Auch euch danke ich von Herzen. Es ist uns eine große Freude, euch kennengelernt zu haben.

leavinghomefunktion


Good Bye Lehmann – Stefan Fey

Oha. Ja, es hat viel mitmachen müßen, mein Exemplar. In Zügen gelegen, in Rucksackseitentaschen gequetscht, in Zelten gelesen, am Küchentisch mit dem Marker traktiert. In einer „Lola rennt“ – Aktion durch Erfurt getragen, eingetütet und schnell noch nach Jena geschickt. Weitere Unterstreichungen, Kringel, Smilies und Anmerkungen verpasst bekommen. Wieder zurück in Sachsen mußte es sich nochmals alle Worte ablesen lassen, bevor es im Heimatbücherhafen mit reichlich Reisepatina zur Ruhe kommen durfte.

Durch einige wenige Passagen mußte ich mich hindurch kämpfen, andere waren viel zu schnell vorbei. Insgesamt hat mir das Buch aber eine der wichtigsten Erkenntnisse vor Augen geführt. Genieße und lebe den Moment. Halte nicht schon ständig Ausschau nach dem nächsten großen Abenteuer, während du noch mitten in einem steckst!

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Jupiters Fahrt – Ted Simon

Die Mutter aller Motorradweltreisebücher? Oder doch der Vater? Wie man es auch drehen und wenden mag, in jedem Falle waren und sind Ted Simons Reiseaufzeichnungen Inspiration, Initialzündung oder gar Startschuß für viele Motorrradfernreisen(-de). Ich bin noch nicht durch. Ein wenig habe ich Spintus davor, daß es irgendwann zuende sein könnte.

Sein Schreibstil ist sehr angenehm. Mein möchte meinen, in den 70er Jahren hatten die Sprachen eine größere Farbenpracht, als heute. Einzelne Sätze stachen mir dabei so ins Auge, daß auch hier der Markierstift an die Arbeit durfte, ja mußte.

…“Trotz der Kriege und des Tourismus und der Satellitenbilder ist die Welt noch genauso groß, wie sie immer war. Mich erfasst Ehrfurcht, wenn ich bedenke, wieviel von ihr ich nie sehen werde.“…

 

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Ich sehe die Welt wie ein frohes Tier – Temple Grandin

… und jetzt muß ich ein bisschen weiter ausholen…

Von einem praktizierenden Landwirt wird gerade in der heutigen Zeit viel erwartet. Vor nicht allzu langer Zeit lag die Priorität noch in der Sicherstellung der Erzeugung ausreichender Mengen Lebensmittel für die Bevölkerung. Dafür wurde sein Berufsstand anerkannt und wertgeschätzt. In Zeiten des allgegenwärtigen Überschusses, zumindest in großen Teilen der westlichen Hemisphäre, ist diese in den Köpfen durch andere „must haves“ deutlich zurückgedrängt worden. Dabei wird mehr und vor allem anders gegessen.

Die Bauern haben sich täglich den sich weder veränder- noch so recht kalkulierbaren Herausforderungen der sich in immer schnellerem Wandel befindlichen Natur zu stellen. Damit nicht genug müßen sie ihre Arbeitsweise ständig an strengere Gesetze anpassen. Das tun viele, auch konventionell arbeitende Betriebe ganz natürlich, sind doch fruchtbare Böden und gesunde Tiere Wirtschaftsgrundlage Nummer 1.

Um die Produkte zu erzeugen, benötigen sie Arbeitsmaterialien, auf deren Preise sie selbst keinen Einfluss haben. Dies trifft auch auf einen Industriebetrieb zu. Dieser passt dann den Endpreis seines Produktes soweit an, erhöht oder senkt den Ausstoß wie es nötig ist, um eine kostendeckende Produktion zu gewährleisten. Ganz im Unterschied zur Landwirtschaft. Die Preise für deren Produkte werden von den Abnehmern vorgeschrieben. Es gibt nur ein äußerst begrenztes Mitspracherecht. Naturbedingte Ertragsschwankungen und auch steigende Produktionskosten können nicht durch selbstständige Preisanpassungen kompensiert werden.

Zu diesen Schwierigkeiten kommt die stetig sinkende Akzeptanz der Bevölkerung für die landwirtschaftliche Produktion ( Staub bei der Ernte, arbeiten auch Sonntags in der Saison, Geruch ) und eine oft einseitige Darstellung in den Medien als „Umweltsünder“ und „Subventionsempfänger“ hinzu.

Viele der Probleme entstehen aber vor allem aus einem unpassenden Preisgefüge.  Landwirte sind, oft gegen ihre eigene Überzeugung, „verdammt zur Massenproduktion“. Geringere Margen, die Haltung kleiner Tierzahlen oder selbst das beschreiten alternativer Wege der Landbewirtschaftung, so wie es eigentlich gern bei der Bevölkerung gesehen wäre, bringen keinen auskömmlichen Ertrag. Auch der Mehrwert einer umweltfreundlichen Produktion wird kaum honoriert. Dazu kommt abseits der Städte eine geringe Finanzkraft der Bevölkerung, die sich somit höherwertige, extensiver, ökologischer oder regional produzierte Lebensmittel nicht leisten kann.

Vor allem die Tierhaltung steht im Dauerfeuer der Kritik. Großenteils sogar berechtigterweise. An die derzeitigen Wirtschaftlichkeitanforderungen angepasste Haltungsbedingungen haben nun einmal oft nichts mit artgerechter Haltung zu tun. Dabei sind gesunde und zufriedene Tiere ein sehr oft unterschätztes Puzzleteil auf dem Weg zu auskömmlicher Haltung.

Denn Fleisch wird gegessen. Mehr als je zuvor! Also werden Tiere gehalten. Und geschlachtet. Wer das eine will , darf vor dem anderen nicht die Augen verschließen!

Wenn es also gewollt ist, Tiere zu halten und zu schlachten, um sie zubereitet auf unsere Teller und in unsere Schüsseln zu bringen, sollten wir alles dafür tun, daß diese Tiere ein gutes Leben haben und auch einen guten Tod! Nebenbei ist der beste Weg, qualitativ hochwertiges Fleisch zu erzeugen, ordentliche Haltungsbedingungen und Streßfreiheit.

Damit schlage ich den Bogen zu diesem Augenöffner. Temple Grandins Buch hat, einfach gesagt, mein Arbeitsleben bereichert und mich im Verständnis und Umgang mit Tieren große Schritte voran gebracht. Es ist nahezu ein Muß für jeden, der mit Tieren beruflich oder privat umgeht. Zu verdanken haben wir diese Einsichten in den „Verstand“ der Tiere einer Autistin. Durch ihren Lebens- und oft Leidensweg, ihre besondere Sensorik und Auffassungsgabe erreicht sie einen Kenntnisstand über die Psyche der Tiere, der anderen verschlossen bleibt und teilt ihn mit uns. Temple Grandin ist damit anerkanntermaßen eine der weltweit führenden Tierpsychologen und hat schon viel gutes zum Wohle besonders unserer Nutztiere bewirkt. Heute sind mehr als die Hälfte der Schlachtstätten im größten Fleischmarkt der Welt ( Nordamerika, sowohl Haltung, als auch Verbrauch ) nach ihren Entwürfen gebaut.

Ich hab das Buch verschlungen, habe mir aber sagen lassen, daß es zeitweise nicht ganz so einfachzu lesen ist. Es ist halt keine Lektüre zum abschalten. Man wird gefordert, mitzudenken und dabei zu bleiben, aber reich belohnt mit Erkenntnis!


Flaschenpostgeschichten – Oliver Lück

Es waren die 2 Weltwachpodcast – Episoden 139 und 140, die mich aufhorchen ließen. Durch Olivers Erzählungen war mein Interesse geweckt worden. Und klick, klick, klick waren gleich drei seiner Bücher bestellt. „Flaschenpostgeschichten“ durfte mit in den Urlaub. Mit an jenes sagenumwobene Meer, an und auf dem die Geschichten entstanden.

Es erzählt, wie Oliver durch eine Verkettung von Zufällen und Umständen auf die Flaschenpost aufmerksam wurde. Daraus entstehend Fäden, welche sich kreuz und quer durch die Ostsee und weiter ziehen. Er nimmt auf , spürt ihnen nach und gelangt zu immer neuen Personen, Geschichten und Schicksalen, die erzählt werden wollen. Die gesammelten und einfühlsam, ehrlich wiedergegebenen Eindrücke nehmen den Leser auf teils verrückt zufällige, lustige, verblüffende, sehr oft zum Nachdenken anregende Art mit in die „Welt der Flaschenpost“.

Ich konnte mich dem völlig hingeben.

Der rote Faden nach Ungskär zu Arne Nordström verbindet mich besonders emotional und fest mit dem Buch. Ich las die Zeilen meiner Mutter vor, in der Nacht als sie von uns ging. Friedlich. Vielleicht flog sie über die Ostsee davon. Einen Ort, der uns als Familie viele wertvolle Erinnerungen bescherte.

Also, es war auch im Urlaub mit, lag im Sand und riecht immernoch ein bisschen nach Sonnenöl.

 

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